18
Okt

Eva Walkner in „My Winter of Plenty“

Eva Walkner

Manche Spitznamen erhält man nicht ohne Grund. Eva Walkner heisst in der Szene „Walki“. Ob das mit ihrem unbändigen Drang nach Frischluft und freiem Skifahren zu tun hat? Vermutlich schon. Dass sie die wichtigen Schritte ihres Lebens ganz bewusst und mit viel Respekt und Wertschätzung geht, vermutlich auch.

Denn nach unzähligen Verletzungen während ihrer Rennläuferkarriere  im Skiwelt- und Europacup sowie einem lebensgefährlichen Sturz während Freeride-Filmaufnahmen in Davos geht die lebenslustige Sportjournalistin aus dem Salzburger Land nicht etwa vom Gas. Sie achtet einfach noch besser auf das Gelände. Eva Walkner im Interview.

Wie bereitest du Dich (im Sommer / Herbst) auf die Wintersaison vor?

Eva: Ich trainiere beinahe jeden Tag Ausdauer in Form von Berggehen, Laufen, Biken und sehr viel Kraft. Mindestens drei mal die Woche stemme ich im Fittnessstudio Gewichte. Evelyn Meier, die am Olympiastützpunkt unter anderem Reini Herbst trainiert, schreibt mir meine Trainingspläne, an die ich mich auch strikt halte. Ausserdem gehört auch Funsport dazu wie Klettern, Riversurfen, Longboarden, … Auf der Wasserschanze hol ich mir dann die nötige Sicherheit für meine Tricks im Backcountry.

Was motiviert Dich ständig an Dir zu arbeiten, um zur Spitze gehören zu können?
Eva: Die eigentliche Motivation ist, den ganzen Winter das tun zu dürfen, was mir am meisten Spass macht. Ich meine, wer hat schon die Möglichkeit?! Draussen in den Bergen zu sein und Ski zu fahren. Herumzureisen und die Welt zu sehn. Jeden Tag, den ganzen Winter lang. Für mich gibt es nichts Schöneres und das ist Motivation genug.

Was bedeutet Free Ski Mountaineering für dich?
Eva: Möglichst viele Runs zu machen, ist für viele motivierte Freerider essenziell. Je mehr desto besser. Reizüberflutungen und Erlebnisse, die allerdings nur von kurzer Dauer sind. Freeriden als solches ist eine Art des Konsumierens, ohne viel Nachzudenken, ohne sich mit der Situation am Berg zu beschäftigen und nur mit dem einem Ziel – am Ende des Tages so viele Runs wie möglich auf dem Konto zu verbuchen. Macht sich der Tiefschneefahrer in den Skigebieten oftmals keine Gedanken über die dort lauernden Gefahren, über die Natur, wird beim Free Ski Mountaineering die Erfahrung und der Moment bewusster und klarer wahrgenommen. Free Ski Mountaineering steht für Herausforderung, Individualität und ökologische Nachhaltigkeit. (SALEWA/cc/ss)

Bildnachweis: SALEWA.